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Auswirkungen des Brexit für die EU-Agrarwirtschaft

29.06.2016
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Brexit Landwirtschaft Auswirkungen

Die Briten haben beim Votum um den Verbleib in der EU knapp für den Austritt gestimmt. Großbritannien wird daher noch in diesem Jahr in die Austrittsverhandlungen mit der EU gehen. Der befürchtete „Brexit“ ist also beschlossene Sache und wird auch für die Landwirtschaft in Deutschland und Europa Folgen haben.

Niederlande könnte wichtigen Exportmarkt im Gartenbau verlieren

Bisher haben die Briten 80% ihrer Schnittblumen aus den Niederlanden importiert. Bei sonstigen Pflanzen sind es immerhin noch 70%. Insgesamt beliefen sich die Exporte in 2015 auf einen Wert von 925 Millionen Euro. Branchenexperten hoffen zwar, dass die guten Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern fortgeführt werden können, dennoch werden negative Auswirkungen durch den Austritt aus dem EU-Binnenmarkt befürchtet.

Folgen des Referendums für deutsche Landwirtschaft nur schwer absehbar

Für die heimische Landwirtschaft werden die Folgen nur schwer absehbar sein. Zwar macht Großbritannien nur 6% der deutschen Agrarexporte aus, dennoch liegt der Saldo zwischen Import und Export bei knapp 3,4 Milliarden Euro zugunsten Deutschlands. Ein nicht unerheblicher Absatzmarkt droht also auch hier wegzubrechen.

Entscheidend werden die kommenden Austrittsverhandlungen und die dort getroffenen neuen Vereinbarungen für den Ex- und Import von Agrarerzeugnissen sein.

Deutschland verliert einen verlässlichen Partner in der EU

Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Brexit aber auch politische Folgen. Mit den Briten verliert Deutschland einen verlässlichen Partner auf europäischer Ebene. Bei vielen Bereichen der Landwirtschaftspolitik, wie beispielsweise dem Pflanzen- und Umweltschutz, waren beide Länder auf einer ähnlichen Linie. Nun werden die Stimmen anderer EU-Mitglieder an Gewicht gewinnen.


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